
Solare Strategien
Bücher
Ressourcenkonflikte, Energiewende und neofeudale Strukturen
Erschienen im Jahr 2021
Fossile Strategien. Woran Klimaschutz scheitert.
In dem Buch geht es um die Energiewende und ihr revolutionäres, systemsprengendes Potential. Das kann aber nur funktionieren, wenn eine tatsächliche Systemwende hin zu dezentralen Strukturen stattfindet. Dieses Szenario ist für die fossil-atomare Energiewirtschaft so bedrohlich, dass sie immense politische Widerstände organisiert hat, um das für sie so gefährliche Erneuerbare-Energien- Gesetz aus dem Jahr 2000 aus dem Weg zu räumen.
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Das passierte in mehreren Phasen, von der Diffamierung über die Monopolisierung der erneuerbaren Energien bis hin zu ihrer Re-Zentralisierung. Aufgrund dieser Geschichte vertrete ich die These, dass die Energiekonzerne die Energiewende gekapert und sich einverleibt
haben. Die systemische Perspektive, die von dem SPD-Politiker und Soziologen Hermann Scheer maßgeblich ausgearbeitet wurde, macht klar, warum es in der Energieversorgung kein Nebeneinander von zwei Systemen geben kann. Daher gibt
es einen grundlegenden Interessenkonflikt, den Regierungen und Energiewirtschaft
ständig zu vernebeln versuchen. „Konsens ist Nonsens“ sagte Hermann Scheer und
in dieser Aussage liegt eine unausgesprochene Wahrheit, deren Tragweite systemsprengend ist.
Anmerkung aus dem Jahr 2025
Das Buch ist 2021 erschienen. Damals habe ich noch mit Klimaschutz argumentiert,
weil das mein Zugang zur Energiepolitik war.
Inzwischen argumentiere ich kaum noch mit dem Begriff, weil er vom eigentlichen
Kern der Debatte ablenkt. Allein das Wort Klimaschutz inzwischen so aufgeladen und
mit schwierigen Assoziationen behaftet, dass es Diskussionen erschwert oder
verunmöglicht. Ich denke, dass diese Polarisierung durch unterschiedliche, unter
anderem fossile Interessengruppen auch befeuert wird, eben weil sie den Fokus
verschiebt. Das bedeutet nicht, dass ich den Klimawandel bestreiten würde.
Stattdessen halte ich die ökologischen Folgen für schwerwiegend. Ich denke nur,
dass es der falsche Zugang zur Debatte ist.
Obwohl ich den Aufhänger inzwischen also anders wählen würde (und eine
überarbeitete Auflage plane) ist das Buch weiterhin die Grundlage, um den Konflikt
um die erneuerbaren Energien zu verstehen.
Erscheint 2026
Mein neues Buch
Derzeit arbeite ich an einem Buch, in dem es darum geht, wie aus energiepolitischen
Konflikten eine Debatte über Klimaschutz wurde. Dabei spielen die Vereinten Nationen eine wichtige Rolle, da sie die Auseinandersetzungen über Klimaschutz zu ihrer Aufgabe gemacht haben.
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Bei meinen Recherchen ist mir ein grundlegender Wandel in der Debatte aufgefallen. In den frühen Jahren der Vereinten Nationen dominierten noch konfrontativ geführte Auseinandersetzungen über Ressourcen, Abhängigkeiten und Monopolverhältnissen die Debatte. Die Konflikte fanden vor allem zwischen dem globalen Norden und Süden statt, aber auch innerhalb der Industriestaaten. Das änderte sich zu Beginn der 1990er Jahre, als der Begriff Klima immer öfter auf die Tagesordnung gesetzt wurde und zahlreiche Klimaschutzkonferenzen
veranstaltet wurden. In der Folge wurden im Rahmen der Vereinten Nationen weitreichende politische Vorgaben entwickelt, die unter anderem in der Agenda 2030 ihren Ausdruck finden und großen Einfluss auf die nationale Politik haben. In dem Buch geht es also darum, warum und wie eine solche Diskursverschiebung stattfand, welche globalen Steuerungsmodelle daraus entwickelt wurden und warum
es in der Klimaschutzpolitik nicht ums Klima geht.
Ein weiteres Buchprojekt
In einem anderen Buchprojekt geht es um die aktuellen politischen Strukturen.
Extreme politische und wirtschaftliche Konzentrationsprozesse haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass in vielen wirtschaftlichen Bereichen kaum noch oder gar kein Wettbewerb mehr stattfindet. Monopolisten haben übernommen. Daraus hat sich die spannende Frage entwickelt, ob dieses System überhaupt noch als Kapitalismus bezeichnet werden kann oder ob es nicht eher an Feudalismus erinnert. Meine These ist, dass die fossilen Ressourcenketten bei diesen Strukturen eine wesentliche Rolle spielen. Daher erforsche ich die Zusammenhänge zwischen den Energiesystemen und den aktuellen politischen Entwicklungen und werde dazu veröffentlichen.
Erschienen im Jahr 2009
Soziale Kämpfe in der EU. Neogramscianismus und eine Kritik der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik.
In dem Buch geht es um den Widerspruch zwischen dem Mythos Europa und seiner sozialen Wirklichkeit. Während die europäische Wirtschaftspolitik in einigen Bereichen stark vereinheitlicht wurde, klaffen Löhne und Sozialleistungen auseinander und sind unter starken Druck geraten. Für viele Menschen, insbesondere die Lohnabhängigen, hat sich die materielle Lebenssituation dadurch verschlechtert. In dem Buch erläutere ich aus einer marxistischen Perspektive, warum genau diese Konstruktion politisch gewollt war.
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Vor allem geht es in dem Buch darum, warum trotzdem die Zustimmung zum
europäischen Integrationsprozess so groß ist bzw. damals war. Dazu beziehe ich mich auf die Hegemonietheorie von Antonio Gramsci, der beschrieben hat, wie die Interessen einer Klasse als kollektive Vorstellung von sozialer Ordnung etabliert werden und so eine große Zustimmung erfahren – auch von denen, die nicht davon profitieren. So wurde (und wird) die EU als Projekt der Völkerverständigung, des Friedens und der Überwindung nationaler Egoismen wahrgenommen, obwohl ihre Strukturen soziale Ungleichheit produzieren und kaum noch als demokratisch bezeichnet werden können. Das Buch ist 2009 veröffentlicht worden. Damals war die politische Situation noch anders. Ich finde die Hegemonietheorie von Gramsci jedoch nach wie vor spannend und hilfreich, um zu verstehen, wie hegemoniale Stimmungen erschaffen werden, selbst wenn die politischen Maßnahmen nur für einzelne Interessen vorteilhaft sind.