Artikel im „Freitag“: Zur Strategie der Letzten Generation: Falscher Fokus der Klimakleber
Verzicht Die Strategie der Letzten Generation geht einem mächtigen Narrativ auf den Leim, das Konflikte verschleiert. Die Politologin und Bloggerin Anja Baisch erklärt, inwiefern sie damit Energiekonzernen sogar in die Hände spielt
Die Aktionen der Gruppe „Letzte Generation“, sich an Straßen festzukleben, sind in der breiten Bevölkerung umstritten. Da zahlreiche Anzeigen gegen die Blockaden bei den Behörden eingegangen sind, kreist die Debatte vor allem um die strafrechtliche Relevanz der Proteste. Man kann die Kriminalisierung der Letzten Generation wie Robert Habeck als „völlig absurd“ betrachten, oder wie Rahel Jaeggi als untaugliche „juristische Lösung für gesellschaftliche Probleme“ verurteilen (der Freitag 22/2023). Davon unbenommen ist die Frage, was es für die Klimaschutzdebatte bedeutet, wenn eine Protestform so viel Gegenwehr erzeugt. Ist es eine sinnvolle Strategie, regelmäßig die Hauptverkehrsstraßen lahmzulegen und dadurch gesellschaftlichen Stress zu provozieren?