Solare Strategien

Energiepolitik

neu denken

Ressourcenkonflikte, Energiewende und neofeudale Strukturen

Energiepolitik ist hochumstritten und umkämpft.

Ressourcenkonflikte eskalieren, während die Angst vor Kontrolle, Kostenexplosion und Energie-Budgets viele Menschen umtreibt. Die ökologischen Folgen der fossilen Verbrennung sind nach wie vor ein ungelöstes Problem. Zu all diesen Themen gibt es eine überwältigende Informationsflut und gleichzeitig eine große Verunsicherung, was man davon überhaupt noch glauben kann.

Vielleicht ist es Zeit für neue Perspektiven, jenseits der festgefahrenen Blasen.

Vielleicht ist es an der Zeit, eigene Deutungen zu wagen, die sich nicht an
ideologischen Gräben orientieren.

Vielleicht ist es an der Zeit, neue Allianzen zu denken.

„Mit der Energie fängt alles an“,

sagte der SPD-Politiker und Energiewende-Vordenker Hermann Scheer. Er analysierte die politischen, wirtschaftlichen und weitere gesellschaftlichen Auswirkungen der Energiesysteme. Seine Studien inspirieren mich, die heutigen Konflikte um Öl, Gas und die sogenannten planetaren Grenzen neu zu beleuchten. Daher beschäftige ich mich unter anderem mit folgenden Fragen:

Warum ich die Energieversorgung für das am meisten unterschätzte politische Thema halte.

Die Art und Weise, wie Energie verwertet wird, prägt die Gesellschaft bis in die kleinsten Verästelungen. Darum ist es notwendig, den Blick nicht nur auf tagesaktuelle Ereignisse und Konflikte zu richten, sondern eine systemische Perspektive einzunehmen, die die Energieversorgung in ihrer Gesamtheit erfasst. Und das Ausmaß und die Bedeutung der Ressourcenkonflikte in den Mittelpunkt
rückt.

Demonstration zum Klima
Pipeline in der Nordsee

Warum der entscheidende Konflikt nicht Öl versus Erneuerbare lautet.

Danach sieht es zwar aus und ja, der Konflikt ist auch ganz real. Aber dahinter steht eine viel größere Frage, die wichtiger ist als die Art der Energie. Diese Frage betrifft die Macht und Verfügungsgewalt über die Energiequellen. Im Kern geht es um Modelle der Dezentralisierung oder eine stärkere Zentralisierung.

Warum ich denke, dass die Energiekonzerne die Energiewende gekapert haben.

Die Energiewende war einmal ein Projekt, das sich gegen die Monopolmacht der Energiewirtschaft richtete. Als es für die Energiekonzerne tatsächlich eng wurde, haben sie sich die Erneuerbaren einverleibt und sie so ihrer systemsprengenden
Kraft beraubt.

Demonstration zum Klima

Warum ich den Klimawandel für schwerwiegend und gleichzeitig für irrelevant halte.

Ökologisch ist die Verbrennung der fossilen Brennstoffe eine Sauerei, mit vielfältigen Belastungen für die Umwelt und für die Gesundheit von Menschen und Tieren. Aber das ist nicht der Kern des Konfliktes. Es ist keine ökologische Debatte. Es geht um politische Fragen. Daher macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, um
Gradzahlen zu streiten.

Demonstration zum Klima
Demonstration

Warum ich denke, dass die Kritiker der Coronamaßnahmen und die Energiewendebefürworter natürliche Verbündete sind.

Sie eint die Suche nach Dezentralisierung, Selbstbestimmung und Frieden. Beide Strömungen – bei all ihrer Unterschiedlichkeit – verbindet außerdem die Kritik an Monopolen und übermächtigen Konzernen. Durch die Verknüpfung von Corona und Klima wurde ein Keil in diese mögliche Allianz getrieben. Ein Aufschwung an energieautonomen und dezentralen Strukturen wäre möglich gewesen, stattdessen sinkt die Zustimmung zu Energiewende und Klimaschutzpolitik.

Warum sich die Tech-Konzerne als neue Vorreiter der erneuerbaren Energien in Position bringen.

Befürworter der fossilen und atomaren Energien argumentieren oft, der steigende Energiebedarf durch die Künstliche Intelligenz könne nur mit neuen Gaskraftwerken und einem Revival der Atomkraft gedeckt werden. Stattdessen investieren Apple, Microsoft, Amazon und Co. seit Jahren in die eigene, unabhängige Versorgung über Erneuerbare-Energien-Anlagen. Während die breite Bevölkerung dreckiges und überteuertes Fracking-Gas kaufen soll, leisten sie sich den Luxus einer nahezu kostenlosen Energieversorgung. Damit treiben sie politische Entwicklungen auf die Spitze, die an neo-feudale Verhältnisse erinnern.

Zahllose LKWs in einem Fuhrpark

Aus dem Blog

Wir plündern die Erde aus und sorgen dafür, dass die Sonnenkraft, die uns
jeden Tag im Überfluss geschenkt wird, nicht empfangen wird.